Purist Handbuch
Glossar / Wissenswertes
Bitte beachten Sie unseren digitalen Service. Der Service erlaubt die Sicherung und Instandsetzung von problematischen CDs. Die Preise entnehmen Sie bitte der Homepage.
Technische Daten zur Audio-CD
Im Jahr 1980 wurde von Philips und Sony für das neue digitale Audioformat ´CD´ der „Red Book“-Standard festgelegt. Die Audiodaten werden mit einer Abtastrate von 44,1 kHz und in einer Auflösung von 16-Bit, sowie in 2 Kanälen (erst links, dann rechts) aufgezeichnet. Hinzu kommen noch 8 nicht-audio Datenbits. Die reine Audio-Datenrate einer Audio-CD beträgt 1.411.200 bit/s. Die Bandbreite einer Audio-CD beträgt 5Hz-20kHz. Der Dynamikumfang beträgt maximal 96 dB.
Kratzer auf einer Audio-CD
Ein Bit hat ein physikalische Länge auf der CD-Scheibe von ca. 1/3 μm. Ein Kratzer oder Verunreinigung auf der Disc können somit leicht eine große Anzahl an Bits unleserlich machen.
Fehlerkorrektur und Fehlerverdeckung
Damit sich Kratzer nicht einfach zu Aussetzern in der Musikwiedergabe führen wurde eine ausgeklügelte Fehlerkorrektur entwickelt, der so genannte Reed-Solomon-Code. Zusätzlich sind aufeinander folgende Datenbytes per ´Interleaving´ auf eine größere Länge verteilt. Der Cross-Interleaved-Reed-Solomon-Code (CIRC) ist dadurch in der Lage, einen Fehler von bis zu 3500 Bit (das entspricht einer Spurlänge von etwa 2,4 mm) zu korrigieren und Fehler von bis zu 12000 Bit (etwa 8,5 mm Spurlänge) bei der Audio-CD zu verdecken. Bei der Verdeckung wird der Fehler nicht korrigiert, sondern es wird versucht, ihn unhörbar zu machen, z.B. über eine Interpolation von Datenwerten. Oberhalb dieser Ausfallwerte kommt es zu echten Datenausfällen und die Ausgänge der meisten Geräte werden kurzzeitig gemutet (clicks). Bei sehr starker Verkratzung des Datenträgers auf der Leseseite ist die Lesbarkeit insgesamt eingeschränkt oder ganz unmöglich. In der Praxis erreichen die CD-Laufwerke nie die theoretisch mögliche Ausfallsicherheit von 2,4mm, bzw. 8,5mm sondern bleiben z.T weit darunter. Man unterscheidet C1- und C2-Fehler. C1-Fehler geben singuläre Einzelfehler an, z.B. kleine Kratzer, während C2 größere Blockfehler darstellen, welche von der ersten Korrekturstufe nicht mehr korrigiert werden können.
C1-Fehler
Diese Fehler sind ohne weiteres korrigierbar und treten grundsätzlich bei jedem CD-Datenträger und bei jedem CD-Lesegerät auf. Diese Fehler können von allen Laufwerken direkt korrigiert werden. Die Fehler vom Typ C1 können nur von wenigen Laufwerken angezeigt werden, z.B. von auf Plextor oder Lite-On mit spezieller Software (CRrtools, Plextools, k-probe).
C2-Fehler
Diese Fehler (Burst-Fehler) sind auf einer Audio-CD nicht mehr fehlerfrei korrigierbar. Statt dessen werden die Samplewerte interpoliert, sprich: der wahrscheinliche Verlauf des Musiksignals geschätzt. C2-Fehler können von den meisten Laufwerken angezeigt werden, und es gibt Software für sogenannte C2-Scans, z.B. readcd, Nero CD-Speed, PlextorTools oder CD-Doctor
Informationen, die sich aus C1- oder C2-Fehlern ableiten lassen, sind beispielsweise
• Der Zustand von optischen Datenträgern, beeinflusst durch Alterung, Kratzer, etc.
• Die prinzipielle Lese- oder Brennqualität eines optischen Laufwerks in Abhängigkeit der Geschwindigkeit, z.B. über eine C2-Statistik vieler Medien.
• Die Qualität von frisch gebrannten Medien für eine langfristige Datenspeicherung.
Große C1-/C2-Werte nach dem Brennen weisen auf eine nur begrenzte langfristige Datensicherheit hin.
Bei der Interpretation für Medien gilt, dass neue CDs maximal 250 C1-Fehler pro Sekunde und keine C2-Fehler aufweisen sollten. Ein häufiges Auftreten von C2-Fehlern kann ein Indikator für eine fortschreitende Alterung des Mediums darstellen. Zur Datensicherung empfiehlt sich ein Umkopieren auf ein neues Medium. Eine solche Datensicherung sollte auch sofort nach dem Kauf von Medien, die mit einem ‚Kopierschutz‘-Mechanismus ausgestattet sind („Un-CDs“), erfolgen, da diese meist absichtlich mit weit über 250 C1-Fehlern pro Sekunde produziert werden und daher schon eine geringe Menge sonst harmloser Kratzer solche Medien unlesbar machen kann. Ferner ist die Verwendung eines Reparatursprays oder von Schleif- und Poliergeräten möglich, um eine beschädigte CD oder DVD zu retten. Zufriedenstellende Ergebnisse können jedoch nicht in jedem Fall garantiert werden.
CIRC-Fehlerkorrekturcode
Der Cross Interleaved Reed-Solomon-Code (CIRC) ist ein Fehlerkorrekturcode, der bei aktuellen Speichermedien wie CD-ROM und DVD eingesetzt wird. Digitale Speichermedien haben eine immer höhere Datendichte und werden so immer anfälliger für Fehler, was ein Fehlerkorrekturverfahren unbedingt notwendig macht. Um Einzelfehler und Flächenfehler zu korrigieren, wird die CIRC-Codierung verwendet. Sie verwendet drei Cross-Interleaving-Stufen, die die Daten in verschiedenen Intervallen auf dem Datenträger verschachtelt. Dadurch können Flächenfehler zerlegt werden und so, mit Hilfe von Paritätbits, bis zu 200 Einzelfehler pro Sekunde korrigiert werden.
ISRC-Code
Der International Standard Recording Code (ISRC, ISO 3901) ist eine zwölfstellige digitale Kennung (Beispiel: DEA239810012) für eine Aufnahme, z.B. einen CD-Titel, die beim Premastering einer CD-Audio im Subcode eingetragen und ungehört mitgeführt werden kann.
Die 12 Stellen des ISRC bedeuten
• Ländercode des Ursprungslandes des Labels; Beispiel DE für Deutschland (2 Stellen)
• Erstvergabeschlüssel, Betriebsnummer des Labels (von der Registrarstelle erteilt); Beispiel A3Z (3 Stellen)
• Die letzten beiden Ziffern des Jahres (nach dem gregorianischen Kalender) der Erstauflage der Aufnahme; Beispiel 03 für 2003 (2 Ziffern)
• Fortlaufende Nummer, vom Label einmalig zu vergeben; Beispiel 00013 (5 Ziffern)
Zur besseren Lesbarkeit werden die Gruppen im ISRC oft mit Leerzeichen oder Trennzeichen getrennt geschrieben, als z. B. DE-A3Z-03-00013 oder DE A3Z 03 00013.